
STÄDTISCHE PERSONALPOLITIK IST AUCH SOZIALPOLITIK
Als aktive Gewerkschafterin setze ich mich im Stadtrat für die Interessen des städtische Personals ein, dem es untersagt ist, sich selber ins Stadtparlament wählen zu lassen. Die Arbeitsbedingungen der Stadt Bern sollen fortschrittlich und fair sein, eine gute Vereinbarkeit zwischen Erwerbs- und Care Arbeit erlauben und Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden zeigen.
«Mit der digitalen Transformation stehen vor allem ältere und weniger qualifizierte Arbeitnehmende vor grossen Unsicherheiten.»
Die Stadt Bern als grosse Arbeitgeberin hat dafür zu sorgen, dass ältere Mitarbeitende und Angestellte mit einer psychischen oder physischen Beeinträchtigung im Arbeitsleben aktiv bleiben können und nicht in die Sozialhilfe bzw. Altersarmut entlassen oder in die Invalidenversicherung abgeschoben werden. Deshalb setze ich mich für eine Anstellungsgarantie für diese Menschen ein und erwarte von der Stadt im Hinblick auf die Digitalisierung eine Weiterbildungsoffensive.
«Frauenlöhne sind auch wegen Geschlechterstereotypen tiefer»
Die städtische Personalpolitik der letzten Jahrzehnte war immer darauf bedacht, die Lohnschere möglichst klein zu halten. Trotzdem sind die Löhne in der Strassenreinigung, in der Entsorgung, bei den Reinigungskräften sowie bei sog. «typischen» Frauenberufen, zum Beispiel in der Betreuung, vergleichsweise tief. Die Lohnungleichheit zwischen Mann und Frau ist in der Schweiz immer noch hoch. Für mehr als 10 Prozent Lohndifferenz wird als Erklärungen die Berufswahl, Branche, berufliche Stellung etc. aufgeführt. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass im städtischen Lohnsystem diese Effekte ausgeräumt werden und psychosoziale und handwerkliche Fähigkeiten gleich gewertet werden wie intellektuelle Anforderungen.
Ohne Care Arbeit funktioniert unsere Volkswirtschaft nicht
In der Schweiz werden jährlich insgesamt rund 16 Mia. Arbeitsstunden geleistet, der grössere Teil davon, nämlich 8.7 Mia. sind unbezahlt. Wer unbezahlte Care-Arbeit leistet nimmt immer noch beträchtliche Nachteile in Kauf. Es sind dies vor allem Frauen. Da die Care Arbeit mit der zunehmenden Alterung unserer Gesellschaft noch wichtiger wird, verlange ich mit einem Vorstoss, dass die Stadt Bern ihren Angestellten 15 Tage zur Verfügung stellt, in denen sie zum Beispiel kranke Angehörige betreuen können.
Meine Vorstösse im Stadtrat
Die Stadt als attraktive Arbeitgeberin in der digitalen Transformation
Anerkennung der Care Arbeit durch die Stadt als Arbeitgeberin
Anstellungsgarantie für ältere oder beeinträchtigte Mitarbeitende